Heilende Wolle- Heilwolle!

 

Was ist Heilwolle? 

Bereits in der Antike wussten die Menschen um die gesundheitsfördernde Wirkung von Heilwolle. Das in der sanft gereinigten und ansonsten naturbelassenen Schurwolle enthaltene Wollfett, auch unter der Bezeichnung Lanolin bekannt, wirkt pflegend, entzündungshemmend und fördert die Durchblutung. Lanolin wird deshalb auch in vielen kosmetischen Produkten eingesetzt.

Lanolin ist ein aus den Talgdrüsen von Schafen gewonnenes Fett, dass als pflegender Emulgator in zahlreichen Kosmetika verwendet wird. Der auch als Wollwachs bezeichnete Stoff wird nach der Schur der Schafe aus der frischen Wolle herausgewaschen, an der Luft getrocknet und dann gebürstet(kadiert). So bleibt viel wertvolles Lanolin erhalten, das die Haut pflegt. Im Rohzustand bildet Lanolin eine zähflüssige gelbliche Masse, die leicht transparent ist.

Strukturell ähnelt Lanolin der Fettschicht der menschlichen Haut. Die Wolle der Schafe wird durch das Wollwachs vor Regen, Schmutz und Feuchtigkeit geschützt. Diese Eigenschaft macht den Stoff zu einem ebenso wirksamen Hautschutz für uns Menschen



















Immer da wo Wärme als wohltuend empfunden wird, ist Fettwolle als Auflage sehr zu empfehlen

 

Anwendungsbereiche Lanolin

Lanolin bindet effektiv Feuchtigkeit in der Haut und eignet sich daher besonders zur Pflege rissiger und trockener Haut.

Kosmetika mit Lanolin sind rückfettend und machen trockene Haut geschmeidig, weich und widerstandsfähiger. Du kannst Lanolin ideal zum Eincremen trockener Hautpartien verwendet, etwa den Ellenbogen oder Knien, oder als Schrundensalbe.

Dem Wollwachs wird außerdem nachgesagt, entzündungshemmend zu wirken und die hauteigene Schutzbarriere zu stärken.

Natürliches Lanolin hat darüber hinaus ein geringes allergisches Potenzial.


Die Wolle von Schafen wird häufig mit Chemikalien behandelt, um die Tiere vor Parasiten zu schützen. Jene Pestizide in der Wolle übertragen sich unmittelbar auf das aus ihr gewonnene Lanolin. Hier können sie dann dazu führen, dass sich eine Wollwachs-Allergie entwickelt. Anstatt deine Haut zu beruhigen, kann pestizidhaltiges Lanolin dann zu juckender Haut oder unschönen Pusteln führen.


Um zu verhindern, dass du durch die Verwendung von Lanolin Reizungen oder gar Allergien entwickelst, solltest du daher nur zertifizierte Lanolin-Produkte verwenden, die aus unbehandelter Wolle extrahiert wurden. Pestizidfreies Lanolin bekommst du etwa in der Apotheke oder bei verschiedenen Naturkosmetikherstellern. Solltest du dir unsicher sein, frage in der Apotheke nach Herkunft des Lanolins.


















Hinweis: Bei empfindlichen Menschen die Wolle in naturbelassene, ungefärbte Seide oder Verbandmull packen. Fettwolle nicht bei Schafwollallergie anwenden. Fettwolle ist als Heilmittel nicht klinisch getestet und wissenschaftlich untersucht, die o. a. Anwendungen haben sich aber in der Praxis sehr bewährt.


Tips zur Anwendung

  • Anwendung am Babypopo

    Wunder Po, Windeldermatitis Der eine oder andere wunde Po ist in der Wickelzeit kaum zu vermeiden. Manche Eltern greifen bei Rötungen im Windelbereich zu Wundcreme-Produkten aus dem Handel. Doch leider enthalten diese neben heilsamen Inhaltsstoffen auch häufig Konservierungsstoffe, Erdöl und andere bedenkliche Zusätze. Ihre entzündungshemmende Wirkung sowie ihre hohe Saugfähigkeit macht Heilwolle zu einer optimalen Alternative für den Einsatz im Windelbereich. Sie absorbiert Feuchtigkeit, ohne die zarte Babyhaut auszutrocknen, und wirkt heilend auf die gereizten Hautstellen. Einfach nach dem Säubern eine Portion Heilwolle auf die geröteten Stellen auflegen und die frische Windel verschließen. Beim nächsten Wickeln nach Bedarf die Auflage erneuern, bis die Rötungen vollständig abgeheilt sind.




    Lege die Heilwolle einfach direkt auf die zu behandelnde Stelle. Du kannst sie dort mit einem Tuch oder kleinen Verband fixieren.

    Trage keine zusätzlichen Salben oder Cremes auf die betroffene Stelle auf. Der Dermatologe Dietrich Abeck verweist darauf, dass die Wolle ansonsten keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen und somit ihre Wirkung verlieren kann.

    Tausche die Heilwolle nach jeder Anwendung aus.

    Wasche die Heilwolle nicht – hierbei geht das Wollwachs verloren.

  • Anwendung bei wunden Brustwarzen

    Vor allem in den ersten Wochen der Stillzeit sind wunde Brustwarzen eine verbreitete Folge der ungewohnten Belastung. Statt einer Creme kann auch hier ein Büschel Heilwolle schnell Linderung verschaffen. An die entsprechende Stelle in den BH gesteckt, beruhigt sie die empfindliche Haut. Du kannst sie vor dem nächsten Stillen einfach entfernen und anschließend erneuern, bis die unangenehmen Symptome abgeklungen sind. Hilfreich bei wunden Stellen und Entzündungen sind außerdem Stilleinlagen, die eine gute Luftzirkulation ermöglichen.

  • Zur Schmerzlinderung

    • Nackenverspannungen
    • Gelenk- und Muskelschmerzen
    • Husten und Erkältungen.

    Dafür wird die Wolle auf die Haut direkt aufgelegt und mit einem Tuch fixiert.

    Im Gegensatz zu Pflastern und Verbänden ist Heilwolle besonders atmungsaktiv und nimmt gleichzeitig Feuchtigkeit auf. Diese Eigenschaften machen sie zur idealen Auflage für offene und nässende Wunden. Damit keine Härchen in der Wunde kleben bleiben, lege zunächst eine Schicht Mull auf die betroffene Stelle und dann die Heilwolle obenauf.

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